Was macht die Anwendung von Heilkräutern bei Katzen so besonders?

Bei der Kräuterkunde nehmen Katzen eine Sonderstellung ein, da Katzen sehr wenige pflanzliche Stoffe verstoffwecheln können. Vanessa Rösler hat hierzu in der Verbandszeitschrift des VDT erst kürzlich einen Artikel verfasst, der sich intensiv mit phytotherapeutischer bzw. Kräuterheilkundlicher Anwendung beschäftigt und noch einmal herausstellt, warum Katzen eine Sonderstellung in der Phytotherapie einnehmen.

Katzen haben eine begrenzte Fähigkeit zur Glucuronidierung, einem Stoffwechselprozess, bei dem Substanzen mit Glucuronsäure verknüpft werden, um sie wasserlöslicher zu machen und über den Urin auszuscheiden.

Aufgrund dieser Einschränkung können Katzen viele Wirkstoffe nicht so effizient abbauen wie andere Säugetiere. Dadurch können sich diese Substanzen im Körper der Katze ansammeln und zu einer Vergiftung führen. Daher ist daher wichtig, eine Balance zwischen Wirksamkeit und Toxizität zu finden.

Bei vielen pflanzlichen Wirkstoffen ist diese Balance jedoch schwer zu erreichen, ohne ein zu großes Risiko einzugehen. Es gibt auch nur wenige getestete Dosierungsempfehlungen für Katzen, was die Anwendung von Kräuterkunde erschwert. Als obligate Fleischfresser haben Katzen zudem Schwierigkeiten, Pflanzen aufgrund ihrer geringeren Amylaseaktivität effektiv zu verdauen. Daher ist es ungewiss, wie gut der Körper der Katze die Wirkstoffe aus den Pflanzen aufnimmt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Anwendung von Heilpflanzen bei Katzen ist deren Akzeptanz. Es kann schwierig sein, Kräuter oder Pflanzen in die Ernährung der Katze zu integrieren, insbesondere wenn sie einen intensiven Geschmack haben. Das betrifft vor allem Vitalpilze, die in der Regel einen sehr intensiven Duft haben. Die Eignung oder potenzielle Gefährlichkeit einer Heilpflanze für Katzen hängt stark von den enthaltenen Wirkstoffen ab.

In der Regel sind Heilpflanzen mit ätherischen Ölen, Scharfstoffen, Alkaloiden, vielen Bitterstoffen und einigen Gerbstoffen für Katzen ungeeignet. Katzen können die enthaltenen Terpene und Phenole in ätherischen Ölen nicht verstoffwechseln. Scharfstoffhaltige Pflanzen können den empfindlichen Verdauungstrakt reizen und bestehende Krankheiten verschlimmern.

Alkaloidpflanzen sind oft toxisch für die Leber und sollten bei Katzen vermieden werden. Bitterstoffe sind nicht grundsätzlich ungeeignet, werden jedoch oft schlecht akzeptiert. Die Verträglichkeit von Gerbstoffen hängt von der Art der Gerbstoffe ab. Wenn die enthaltenen Gerbstoffe einer Pflanze nicht bekannt sind, sollte sie bei der Kräuterkunde für Katzen vermieden werden.

Aufgrund dieser Faktoren ist es kritisch, wild zusammengestellte Kräutermischungen zu verwenden, die oft im Handel erhältlich sind. Kräutermischungen sollten speziell für Katzen zusammengestellt sein und nicht für verschiedene Tierarten. Heilkräuter sollten bei Katzen nicht ohne vorherige Beratung angewendet werden.

Es gibt eine Vielzahl von Heilpflanzen, die bei leichten Beschwerden der Katze mit entsprechendem Grundwissen verwendet werden können. Bei Katzen werden Heilpflanzen oft zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt oder um die Nieren zu entlasten. Da die Wirkmechanismen bei Katzen jedoch wenig erforscht sind und die individuelle Reaktion auf Heilkräuter variieren kann, ist es wichtig, Kräuter vorsichtig einzuschleichen und nur in geringen Maßen zu verbareichen.

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